4. Sonntag im Jahreskreis

Wortgottesfeier Icon

In Kafárnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.
Markusevangelium, Kapitel 1, 21- 28

3. Sonntag im Jahreskreis

Wortgottesfeier Icon

Nachdem Johannes der Täufer ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihre Netze auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Und sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sogleich rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.
Markusevangelium, Kapitel 1, 14- 20

2. Sonntag im Jahreskreis

Wortgottesfeier Icon

In jener Zeit stand Johannes am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister —, wo wohnst du? Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden –
das heißt übersetzt: Christus – der Gesalbte. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen, das bedeutet: Petrus, Fels.
Johannesevangelium, Kapitel 1, 35 - 42

Taufe des Herrn

Wortgottesfeier IconIn jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Markusevangelium, Kapitel 1, 7 - 11

In der Taufe wurden wir zu Söhnen und Töchtern Gottes - zu Seinen geliebten Kindern, zu Geschwistern in Christus.

Erscheinung des Herrn

Wortgottesfeier IconAls Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige! Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Matthäusevangelium, Kapitel 2, 1 - 12

2. Sonntag nach Weihnachten

Wortgottesfeier IconIm Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Johannesevangelium, Kapitel 1, 1 - 5.9 - 14

Neujahr - Hochfest der Gottesmutter Maria

Wortgottesfeier IconIn jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

Lukasevangelium, Kapitel 2, 16 - 21

2. Adventsonntag

Wortgottesfeier IconAnfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.                                                                                                                    Markusevangelium, Kapitel 1, 1-8

Videobotschaft Christkönigssonntag

05 Hochaltar klein

>>>HIER<<<  kommen Sie zur Videobotschaft von Kaplan Alexander Fischer zum Christkönigssonntag, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr.

Da an diesem Sonntag im Gottesdienst eine musikalische Mitwirkung des Kinderchores geplant gewesen wäre, hat sich Familie Dworschak bereiterklärt, stattdessen die Videobotschaft musikalisch zu rahmen. Herzlichen Dank dafür!

3. Sonntag der Osterzeit - Predigt zum Nachlesen

>>>HIER<<< gibt's die heutige Sonntagspredigt von Kaplan Alexander Fischer zum Nachlesen.

Bzw. am Ende der Predigt ist auch ein Video der Sonntagsmesse eingebettet. Die Predigt beginnt darin ab 18:19.

Eichgrabener Auferstehungsbilder - 24. April 2020

05 Hochaltar klein

Das letzte Bild in der Reihe der "Eichgrabener Auferstehungsbilder" führt uns zurück zum Hochaltar, von wo aus wir unseren "Rundgang" am Montag mit der Statue des Auferstandenen begonnen haben.
Die Statue des Auferstandenen steht dort bis Christi Himmelfahrt. Das Altarbild können wir das ganze Jahr betrachten. Und auch dieses Altarbild ist eigentlich ein Auferstehungsbild - mit verschiedenen Anspielungen, die uns teilweise schon bei den anderen Auferstehungsbildern begegnet sind.

Eichgrabener Auferstehungsbilder - 23. April 2020

04 Tabernakel klein

Als heutiges "Auferstehungsbild" habe ich die Tabernakeltüre des Josefsaltars der Eichgrabener Pfarrkirche gewählt.
Durch ein Kreuz wird ein Kreis (die strahlende Sonne als Sinnbild der Auferstehung?) in vier Teile geteilt, die verschiedene Motive zeigen.
Rechts oben ist ein Lamm zu sehen. "Unser Paschalamm ist geopfert", so heißt es mehrfach in der Osterliturgie; so wird Jesus, der gestorben und auferstanden ist, verglichen mit dem alttestamentlichen Paschalamm.

Eichgrabener Auferstehungsbilder - 22. April 2020

03 Fresko klein

Heute möchte ich den Blick weiter nach oben in der Eichgrabener Pfarrkirche lenken, nämlich auf das Freskenfries von Karl Pehatschek, das die Kirche unterhalb der Decke mit Szenen aus dem Leben Jesu ziert.
Dieser Freskenzyklus kennt natürlich auch eine Darstellung der Auferstehung.

Eichgrabener Auferstehungsbilder - 21. April 2020

02 Rosenkranz klein

Das heutige "Auferstehungsbild" aus der Eichgrabener Pfarrkirche ist das erste Glasfenster im Zyklus der glorreichen Rosenkranzgeheimnisse und zeigt dementsprechend "Jesus, der von den Toten auferstanden ist".

Zentral ist dabei Jesus, der als Sieger aus dem Grab steigt. Er trägt die Wunden der Kreuzigung - sichtbar sind die Wunden des linken Fußes und der geöffneten Seite. Er trägt aber auch das typische Siegesbanner. Sehr ausdrucksstark ist seine Bewegung nach "oben" ins Bild gefasst. Mit aller Kraft drängt er sozusagen in diese Richtung.

Eichgrabener Auferstehungsbilder - 20. April 2020

01 Auferstandener klein

Die Osteroktav ist vorbei. Acht Tage lang wurde in der Kirche die Auferstehung Jesu als ein einziges großes Hochfest begangen. In die Liturgie zieht mit dem heutigen Tag sozusagen wieder der "Alltag" ein.
Aber die Osterfreude erschöpft sich nicht auf diese acht Festtage, sondern geht weiter. Bis Pfingsten begehen wir die Osterzeit und auch darüber hinaus soll die Auferstehung unser Leben als Christen prägen.
Ich werde in dieser Woche daher von Montag bis Freitag jeweils ein Bild aus unserer Eichgrabener Pfarrkirche betrachten, das uns dieses Geheimnis der Auferstehung näherbringen will.

Tagesimpuls - 3. April 2020

 

dolorosa klein

Der heutige Impuls ist eine Einstimmung auf die kommende Karwoche anhand des berühmten "Stabat mater".
Er stammt passenderweise von einem leidenschaftlichen Kirchenmusiker, unserem Pfarrpraktikanten Felix Deinhofer, der sein Praktikum kurz vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen begonnen hat und mich gebeten hat, sein Praktikum wenigstens auf diese Weise nicht ganz pausieren zu lassen.
In der Karwoche übernehmen die Tagesimpulse dann Gernot und Edith Stammler, die täglich 2 bis 3 Kreuzwegstationen auf unserer facebook-Seite betrachten werden.

Ich wünsche mit diesen Gedanken und darüber hinaus eine gesegnete, wenn auch anders als sonst gefeierte Karwoche!

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 2. April 2020

passio

"Jesus aber verbarg sich", so endet der heutige Evangeliumsabschnitt. So enden die Streitgespräche Jesu mit den Juden im 8. Kapitel des Johannesevangeliums, die in den vergangenen Tagen auszugsweise als Evangelium vorgesehen waren.
Bis zur Liturgiereform wurde das heutige Evangelium mit seinem Schlusssatz am 5. Fastensonntag gelesen, an dem Tag, an dem die Kreuze verhüllt werden: "Jesus aber verbarg sich"

Der Inhalt dieser Streitgespräche dreht sich um die Frage: Woher stammt dieser Jesus? Wer ist er?
Jesus erklärt in immer neuen Anläufen seine göttliche Herkunft; und seine Streitgegner lehnen ihn ab, bis sie ihn letztlich sogar steinigen wollen.
Die Ablehnung Jesu führt dazu, dass er sich "verbirgt". Nicht er ist es, der von sich aus weggeht, sondern die Gegner nehmen die Nähe Gottes, die er in Person ist, nicht an.

Was heißt das für uns, wenn wir den Eindruck haben, dass Jesus verborgen bleibt? Wenn wir vielleicht vergeblich auf ein Eingreifen Gottes in die verworrene Situation unserer Tage warten?
Heißt es, dass sich Gott von uns abwendet? Ist es seine Strafe, weil wir uns von ihm abgewandt haben?

Am Palmsonntag werden wir in der Leidensgeschichte Jesus selbst beten hören: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Nein, eine gefühlte Gottverlassenheit heißt nicht automatisch, dass Gott uns fern ist. Das ist ja - zumindest bei Jesus, dem ewigen Sohn Gottes, der eines Wesens mit dem Vater ist - ausgeschlossen.
Umgekehrt heißt das: Auch wenn wir uns von Gott verlassen fühlen, ist er uns nahe, solange wir uns dieser Nähe nicht verschließen. Er schwingt nicht den Zauberstab und befreit uns aus Schwierigkeiten - das sehen wir in der ganzen Passionsgeschichte vom Ölberg bis zum Kreuz. Aber er verlässt uns nicht, egal wie schwer das Kreuz wird!
Diese Zuversicht wünscht

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 1. April 2020

 

kirchturm

Wieder ist es die alttestamentliche Lesung, bei der ich bei der heutigen Messfeier hängengeblieben bin. Und wieder meine ich, dass uns dieser Text Trost spenden kann, wenn wir im Moment keine Besuche von lieben Menschen empfangen können.
Es ist die Geschichte von den drei Jünglingen im Feuerofen. Worauf es mir heute ankommt, ist die Notiz, dass zwar drei Männer in den Ofen geworfen werden, der König aber vier Männer erkennen kann. Gott hat sie nicht allein gelassen, sondern hat ihnen seinen Engel als Schützer geschickt.
Ja, wir können keine Besuche empfangen. Aber eine wichtige Ausnahme dabei gibt es: Gott kann uns immer besuchen!

Und noch ein zweiter Gedanke. Was machen die drei Jünglinge mitten im Feuerofen, mitten in größter Gefahr?
Sie loben und preisen Gott. Die ganze Schöpfung fordern sie auf, mit ihnen Gott zu loben: "Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn, lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!" - Ein kleiner Teil ihrer Lobpreisgebete steht als Antwortpsalm im heutigen Messformular.
Vielleicht eine kleine Anregung: Nehmen Sie die Bibel zur Hand und lesen Sie dieses Loblied aus dem 3. Kapitel im Buch Daniel. Öffnen Sie dabei das Fenster und rufen Sie wirklich der ganzen Welt zu: Preist den Herrn, der uns immer nahe ist - gerade auch in schweren Zeiten!

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 31. März 2020

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Die Lesung der heutigen Messfeier berichtet uns von der "ehernen Schlange". Eine vielleicht etwas seltsam, geradezu magisch anmutende Erzählung: Wer von einer Giftschlange gebissen wird, braucht nur zur Kupferschlange aufzublicken und ist geheilt. Wenn es doch nur so einfach wäre!

Ein Schlüsselwort für mich ist in der Geschichte das "Aufblicken". Ja, wir Menschen brauchen etwas, brauchen jemanden, zu dem wir aufblicken können - gerade in schwierigen Situationen.
Jesus vergleicht sich selbst einmal mit dieser ehernen Schlange: "Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss auch der Menschensohn erhöht werden" (Joh 3,14).
Er ist es, zu dem wir aufblicken dürfen!

Im Johannesevangelium sagt er immer wieder "Ich bin", auch im heutigen Tagesevangelium. "Ich bin" - das ist der alte Gottesname Jahwe des Gottes Israels. In Jesus tritt uns Gott mit menschlichem Antlitz entgegen. Darum dürfen wir zu ihm aufblicken, gerade auch dann, wenn es schwer ist, weil er weiß, wie es sich anfühlt, verzweifelt, verlassen, voll Leid zu sein.
Vielleicht haben Sie die bewegenden Bilder vom vergangenen Freitag im Kopf, wie Papst Franziskus auf dem leeren, verregneten Petersplatz vertrauensvoll zum Kreuz aufblickt.
Tun wir es ihm gleich! Blicken wir auf zu Jesus, gerade auch zum gekreuzigten Jesus, der alle menschliche Not kennt!
Wenn wir dadurch auch nicht "automatisch" gesund werden wie in der Erzählung aus dem Buch Numeri, wenn auch nicht gleich alles gut wird, so dürfen wir doch unendlichen Trost erfahren durch dieses Aufblicken zu ihm. Davon bin ich fest überzeugt.

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 30. März 2020

 

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"Nimm auch die Frucht unserer Entsagung an und lass uns in der Freude eines geläuterten Herzens an deinen Altar treten", diese Bitte findet sich im Gabengebet der heutigen Messfeier.

In der aktuellen Situation gewinnt dieses Gebet für mich eine besondere Tiefe.
Wir wissen nicht, wie lange die "Entsagung" andauern wird, die wir momentan, wenn auch vielleicht nicht ganz freiwillig, auf uns nehmen.
Und wir wissen nicht, wann es soweit sein wird, dass wir wieder gemeinsam "an den Altar treten" können.
Doch die Bitte ist jedenfalls, dass die Entsagung zu einem "geläuterten Herzen" führen und das Hintreten zum Altar, die Teilnahme an der hl. Messe, nach dieser Entsagung "in Freude" geschehen mögen.

Eine Bitte, die es meiner Meinung nach wert ist, in diesen Tagen immer wieder ausgesprochen zu werden.
Eine Bitte, die auch die Frage an uns richtet, wie wir mit Entsagungen umgehen.
Eine Bitte, die uns vor Augen führt, welch großes Geschenk es ist, die hl. Messe mitfeiern zu dürfen.

Möge uns diese Bitte an Gott gut durch die Fastenzeit und alle anderen Situationen tragen, die uns bevorstehen.

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 27. März 2020

 

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Im heutigen Evangelium ist davon die Rede, wer Jesus und den kennt, der ihn gesandt hat, oder wer ihn eben auch nicht kennt.
Ohne näher auf das Streitgespräch einzugehen, möchte ich daraus die Fragen ableiten: Kenne ich Jesus? Bin ich vertraut mit ihm? Was kann ich tun, um ihn besser kennenzulernen?
Das Lesen in der Bibel, oder auch in anderen geistlichen Büchern, das Suchen seiner Nähe im Gebet, das Gespräch mit anderen über den Glauben - das können große Hilfen dazu sein.
Wie gut kenne ich Jesus? Und nutze ich gerade auch diese Zeit, um an meiner Beziehung zu ihm zu arbeiten?

Das Tagesgebet der Messe dreht den Spieß um, wenn es zu Gott betet: Du kennst unsere Schwachheit und unsere Not.
Ja, Gott kennt uns. Er weiß auch um alles, was wir brauchen. Er kennt uns letztlich sogar besser als wir uns selbst.

Meine Empfehlung für heute:
Lassen Sie den Gedanken zu, dass Gott Sie wirklich in- und auswendig kennt. Spüren Sie dem nach, dass Sie von ihm umfangen und in ihm geborgen sind.
Und überlegen Sie: Wie kann ich ihn immer besser kennenlernen, der mir oft unerkannt so nahe ist?

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 26. März 2020

 

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Gestern bin ich auf facebook zufällig auf folgende Erzählung gestoßen, die angeblich aus dem 11. Jahrhundert stammt:
"In Ägypten ließ der muslimische Kalif Al-Hakim für neun Jahre alle Kirchen schließen. Eines Tages ging er in den Straßen der Christen spazieren. Aus jedem Haus hörte er die Christen beten und Gott loben. Da befahl er: Öffnet die Kirchen wieder und lasst die Christen beten, wie sie wollen. Ich wollte in jeder Straße eine Kirche schließen, doch nun musste ich feststellen, dass ich eine neue Kirche in jedem Haus eröffnet habe."
Ich konnte nicht nachprüfen, ob diese Erzählung auf historischen Tatsachen basiert. Doch das ist zweitrangig. In Italien würde man dazu wohl das geflügelte Wort sagen: "Se non è vero, è ben trovato" - "Wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden."
Man kann Gebäude schließen oder den öffentlichen Gottesdienst unzugänglich machen. Aber man kann die Kirche als solche nicht schließen!
"Sucht den Herrn und seine Macht, sucht sein Antlitz allezeit", heißt es im Eröffnungsvers der Tagesmesse. Allezeit - nicht nur, wenn wir uns (was jetzt weitgehend nicht möglich ist) zum Gottesdienst versammeln - dürfen wir die Nähe Gottes suchen!
Wenn auch die öffentlichen Gottesdienste aus einem anderen Grund ausgesetzt sind als in der Erzählung, sind wir aufgefordert, die Pointe auch heute wahr werden zu lassen: Eröffnen wir eine neue Kirche in jedem Haus! Suchen wir die Nähe Gottes dort, wo wir sind!

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 25. März 2020

 

Maria kleine Kirche

Der heutige Tagesimpuls stammt von Thomas Schmid, einem Seminarist unseres St. Pöltner Priesterseminars.

Mit seinen Gedanken wünsche ich allen ein schönes Fest der Verkündigung des Herrn!

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 24. März 2020

 

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Die heutige Lesung aus dem Buch Ezechiel berichtet von einer eindrücklichen Vision:
Aus einem kleinen Wasserstrom wird ein großer, reißender Fluss. Und der Fluss wird nicht nur immer tiefer, sondern dieses Wasser hat auch außerordentliche "Kräfte": Überall wohin der Fluss kommt, gibt es Leben. Ja, sogar das Wasser des salzigen Meeres (gedacht ist an das Tote Meer) wird genießbar und es tummeln sich allerlei Fische darin.

Auch am Beginn unseres Lebens als Christen steht das Wasser: Bei unserer Taufe wurden wir damit übergossen oder darin eingetaucht. Wie sieht es bei uns aus? Ist dieser kleine Strom auch bei uns zum großen Fluss geworden? Sind wir für unsere Mitmenschen "genießbar"? Sind wir (mit-)reißend?
Es ist nicht zu spät, das Leben dahingehend zu hinterfragen und zu ändern. Die Quelle aus dem Tempel ist nicht versiegt. Das Wasser unserer Taufe hat auch heute noch das Potential, zum großen Fluss zu werden. Entdecken wir diese Kräfte in uns und legen wir sie frei!

Euer Kaplan
Alexander Fischer

Tagesimpuls - 23. März 2020

 

Friedhofskreuz klein

Heute einmal eine direkte Frage: Haben Sie in der vergangenen Woche schon einmal in der hl. Schrift gelesen? - Eine wirkliche Empfehlung - nicht nur für diese Zeit!
Besonders das Buch der Psalmen möchte ich Ihnen dabei heute ans Herz legen. Die Psalmen sind uralte Gebete, die die verschiedensten Lebenssituationen von Menschen vor Gott tragen und in denen wir uns oft sehr gut wiederfinden können.
Zu den Texten der hl. Messe gehört täglich auch der "Antwortpsalm", der als gebetete Antwort auf die Lesung steht.
Heute besteht, nachdem in der Lesung von einem neuen Himmel und einer neuen Erde ohne Mühe und Krankheit die Rede war, dieser Antwortpsalm aus Versen des 30. Psalmes.
Psalm 30 ist ein Dankgebet eines einzelnen, der aus Krankheit und Todesnot gerettet wurde. - Ja, es gibt solche Lichtblicke, die bereits eine Vorahnung auf jene neue Welt sind, von der die Lesung spricht!
Aber was hilft das mir persönlich? Was hilft mir, dass ein einzelner geheilt ist? Wenn Jesus im Evangelium einen einzigen Jungen heilt, aber so viele andere leiden und sterben müssen?
Der Psalm macht die Heilung des einzelnen zu einem Fest für die ganze Gemeinde, wenn er gemeinsam gesungen wird. "Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude", so sagen wir oft. Je mehr wir untereinander verbunden sind - auch über physische Distanz hinweg - desto mehr werden wir auch selber über die Freude des anderen froh werden.
Meine Empfehlung für heute: Lesen und beten Sie diesen 30. Psalm und fragen Sie sich, wo es bei Ihnen selbst oder auch bei anderen nahestehenden Menschen Situationen gegeben hat und gibt, die Sie zu Gott rufen lassen: "Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt!"

Euer Kaplan
Alexander Fischer

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