Christkönigssonntag

Geschrieben von Mag. Katharina Grünwald BA MEd am .

Herz JesuMit dem Christkönigssonntag geht das Kirchenjahr zu Ende - am Beginn des neuen Kirchenjahres steht der Advent, bei dem wir an die Ankunft Christi denken und uns auf sie vorbereiten.
Im Zentrum des Festes steht – wie der Name schon vermuten lässt – die Königsherrschaft Christi.

Die Kirche will sich mit diesem Hochfest weder eine eigene geistige Machtfülle verleihen noch Herrschaftsansprüche begründen. Christus ist als ein König zu verstehen, der sein Reich allein mit der Kraft der Liebe errichtet - das Königreich Christi ist ein verborgenes Reich, das seinen Anfang in den Herzen der Menschen nimmt und seine irdische Gestalt in der Befreiung und Rettung der Menschen aus ihrer Not findet. Das kommt auch in den Evangelien der verschiedenen Lesejahre zu diesem Tag zum Ausdruck: Christus versteht sich als Gesalbter, der den Armen die Frohe Botschaft und den Leidenden Rettung bringt.

Das Christkönigsfest ist noch sehr jung: 1925 wurde es von Papst Pius XI. eingesetzt - nicht zuletzt gab er damit eine Antwort auf die negativen Entwicklungen seiner Zeit, da gerade im Nationalsozialismus und in den anderern totalitären System die Frage danach, wer der eigentliche "Herr" ist, laut wurde.
Ursprünglich wurde das Fest Ende Oktober gefeiert; erst später verlegte man es an das Ende des Kirchenjahrs, auf den Sonntag vor dem ersten Adventsonntag, um so symbolisch den Blick auf die Wiederkunft Christi zu richten.

Auch für uns stellt sich immer wieder die Frage, welche Macht heute tatsächlich unser Leben bestimmen soll - in diesem Zusammenhang bleibt das Fest noch immer zeitgemäß.

Das Evangelium ruft uns an diesem Sonntag dazu auf, uns nach Jesu Vorbild auf die Seite der Armen und Schwachen zu stellen - Unterstützung Kranker oder Älterer sowie Rücksichtnahme auf unsere Mitmenschen im Alltag können Wege dazu sein. Wir werden einmal nach unseren Taten gefragt werden, die von Liebe und Barmherzigkeit motiviert waren!

Dazu passt auch folgende, nach einer asiatischen Sage erzählte, Geschichte:
Ein reicher Mann starb und erwachte im Paradies. Ein reich gedeckter Tisch versprach ihm himmlische Freuden. Und alles kostete nur einen Cent, so sagte man ihm. Da dachte der Mann daran, wie viel Geld er besaß und freute sich von ganzem Herzen darüber, was er alles kaufen konnte. Doch als er bezahlen wollte, schüttelte man heftig den Kopf: "Bei uns gilt nur das Geld, das einer auf Erden verschenkt hat." Nein, verschenkt hatte er nichts auf Erden. Der reiche Mann wurde ganz traurig. Im Paradies war er plötzlich bettelarm. Er hatte keinen Cent der Liebe angespart.

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