An der Schwelle in ein neues Jahr
Der Jahreswechsel schließt viele Bräuche mit ein, bekannte und in Vergessenheit geratene. Was Erbsensuppe und Kerzenwachs gemeinsam haben, erfahren Sie in diesem Beitrag!
Bräuche zum Jahreswechsel
Traditionell feiert man immer in der Familie oder im Freundeskreis, ursprünglich um gegen böse Geister geschützt zu sein. Aus diesem Grund sind auch die Feuerwerke entstanden. Auch das Blei- oder (etwas umweltfreundlicher und gesünder) Wachsgießen ist eine beliebte Möglichkeit, einen Blick ins neue Jahr zu werfen. Beim Schuhwerfen zeigt sich, wer eine lange Reise antreten oder ausziehen wird, das Nüsseknacken verrät etwas über den Wohlstand im kommenden Jahr: Leere Nüsse oder kleine Kerne bedeuten ein mageres Jahr, große Kerne ein gutes. Auch die gemeinsame Zubereitung einer Erbsensuppe, die zu Jahresbeginn gegessen wird, verspricht Reichtum und Segen. Etwas bekannter sind vielleicht die Glücksbringer. Lassen Sie sich das Glück durch ein vierblättriges Kleeblatt vervierfachen! Das Schwein erinnert an frühere Zeiten, in denen sich nur wenige reichere Familien dieses Tier halten konnten. Wer diese Möglichkeit hatte, hatte das Glück, zumindest bezogen auf die Ernährungssituation, für einige Zeit „ausgesorgt“ zu haben. Im Mittelalter war es üblich, dass die Rauchfangkehrer nicht regelmäßig kamen, sondern durch die Straßen zogen. Traf man einen von ihnen und bat ihn, den Kamin zu reinigen, hatte man das Glück, vor Bränden geschützt zu sein.
Etwas mehr mit dem kirchlichen Bereich zu tun hat die früher übliche Sitte, von der Patin oder dem Paten ein kunstvoll geformtes Bildbrot zu erhalten. Beliebte Motive waren die Brezel, um das Glück festzuhalten, der Glücksstern oder das Sonnenbrot, welches Sonnenschein und Sonne im Herzen verspricht.
Papst Silvester I.
Am 31. Dezember wird auch der Gedenktag dieses Heiligen begangen. Silvester lebte zu einer Zeit in Rom, in der der römische Staat zum Christentum umgestellt wurde. 314 wurde er zum Papst erhoben, unter ihm wurde etwa die Peterskirche erbaut. Nach seinem Tod am 31. Dezember 335 wurde er in der von ihm errichteten Kirche über der Priscilla-Katakombe bestattet. Papst Silvester I. wird meist im Papstornat mit Stier, Schlange, Muschel oder Engel und Ölbaumzweig dargestellt. Er gilt als der Patron der Haustiere und für eine gute Futterernte.
Hochfest der Gottesmutter Maria (1. Jänner)
Dieser Tag soll uns daran erinnern, dass wir wie Maria auch dieses neu anbrechende Jahr wieder in Gottes Hände legen dürfen. Vertrauen wir darauf, dass er uns reich machen wird – nicht an materiellen und vergänglichen Dingen, sondern an für uns wichtigen Erfahrungen und an Freude.