Karwoche - Heilige Woche

Geschrieben von Mag. Katharina Grünwald BA MEd am .

herz im blatt

Was an den sogenannten "Heiligen Tagen" der Karwoche vor Ostern im Zentrum steht, ist uns sicher allen zumindest in Grundzügen bekannt.
Ein kurzer Ausflug in Brauchtum, Symbolik und Tradition des Gründonnerstags, Karfreitags und Karsamstags verspricht aber immer wieder neue Entdeckungen!

Palmsonntag

Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg... (Matthäus 21,8)
Diese kurze Bibelstelle drückt viel aus: Im Vordergrund der Liturige steht die Erinnerung an den Jubel, mit dem Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem begrüßt wurde. Da die Zweige dabei eine große Rolle spielten, werden auch heute noch Palmzweige gesegnet. In unseren Breiten handelt es sich dabei meistens um Weidenzweige; die eigentlichen Zweige der Palmen oder des Ölbaums haben jedoch eine besondere Bedeutung: Palmen sind das Symbol für einen König und Ölzweige das Symbol für den Frieden, den dieser König bringt. Früher war es üblich, die Palmzweige nach dem Gottesdienst über der Haustür aufzuhängen, auf den Friedhof zu bringen oder in den neugepflügten bzw. besäten und bepflanzten Ackerboden zu stecken. Manchmal wird dieser schöne Brauch auch heute noch praktiziert.

Gründonnerstag

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: "Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe." (Johannes 13, 12-15)
Dieser Ausschnitt aus dem Evangelium des Tages erinnert an den Dienst, den der Herr an uns tut und den auch wir einander erweisen sollen. Die Worte werden durch die Geste der Fußwaschung, die heuer leider aus den bekannten Gründen nicht durchgeführt werden kann, verdeutlicht. Nach dem Gloria schweigen bis zur Osternacht die Glocken und die Orgel; als Zeichen der Stille und der Trauer werden die Glocken durch Ratschen und Klappern ersetzt, an die Stelle des Orgelspiels tritt der reine Gesang. Das Allerheiligste wird nach dem Gottesdienst vom Hauptaltar in einen Nebentabernakel (z.B. Seitenaltar, Anbetungskapelle) gebracht und dort für die Kommunionspendung am Karfreitag aufbewahrt. Außerdem besteht die Gelegenheit zur stillen Anbetung und Verehrung. Früher wurden am Gründonnerstag die öffentlichen Sünder wieder in die Gemeinschaft aufgenommen. Von diesem Brauch stammt der Name des Tages: Die Büßer waren die Weinenden oder althochdeutsch die Greinenden. Aus dem "Greindonnerstag" wurde im Lauf der Jahrhunderte der "Gründonnerstag". Allerdings steht und stand auch die Farbe Grün im Mittelpunkt; früher wurden an diesem Tag sogar grüne Messgewänder getragen.

Karfreitag

Es findet keine heilige Messe, sondern eine schlichte Liturgie statt. In manchen Pfarren wird sie um 15 Uhr, zur Todesstunde Jesu, gefeiert. Im Mittelpunkt stehen die Leidensgeschichte (Passion) und die Kreuzverehrung. Der Tag ist durch Stille, Besinnnlichkeit und Fasten gekennzeichnet.

Karsamstag

Dieser Tag gilt als der Tag der Grabesruhe Jesu zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung. Am Abend findet in der Regel die Osternachtsliturige statt.

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