Kreuzwegandacht - eine Gebetsform mit langer Tradition
Sie gehören zur Fastenzeit als Vorbereitung auf das Fest der Auferstehung Jesu Christi zu Ostern wie das Aschenkreuz und die Palmkätzchen: die Kreuzwegandachten.
Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, seit wann sie abgehalten werden oder welche tiefere Bedeutung sie haben?
Im folgenden Beitrag erhalten Sie Antworten auf diese und andere Fragen!
In Jerusalem führt die Via Dolorosa, die "Schmerzensreiche Straße", Pilgernde auf dem Weg, von dem anzunehmen ist, dass Jesus in mit dem Kreuz auf der Schulter zurückgelegt hat. Im nachgebildete Strecken in Kirchen oder im Freien werden Kreuzweg genannt, aber auch die Andacht selbst. Sowohl für die Verbreitung der Darstellung als auch für die des Gebets hatten die Franziskaner große Bedeutung. Im Kircheninneren ist zumeist ein Bild mit Nummer für jede Station vorgesehen, im Freien sind es oft kleine Kapellen.
Anfänglich wurden in Jerusalem nur zwei Stationen gehalten: beim Haus des Pilatus und auf Golgota, dem Ort der Kreuzigung. Im Mittelalter kam es zur Ausweitung auf sieben Stationen (seltener z.B. auch neun) - u.a. in Anlehnung an die sieben Gebetszeiten der Kirche, wie sie in einigen Orden gepflegt werden. Um 1600 schließlich entstand der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen, wie er auch heute geläufig ist. Gegebenfalls wird auch eine 15. Station angefügt - sie bezieht sich häufig auf die Auferstehung Christi.
Gerade in unserer momentanen Zeit mit ihren vielen Herausforderungen ist es auch ein starkes Zeichen der länderübergreifenden christlichen Gemeinschaft, dieses Gebet etwa auch verfolgten Christinnen und Christen oder von Naturkatastrophen bzw. kriegerischen Auseinandersetzungen Betroffenen zu widmen. In der Pfarrkirche Eichgraben beten wir gemeinsam an den Samstagen der Fastenzeit um 18:00 Uhr (ausgenommen Karfreitag: zur überlieferten Todesstunde Jesu um 15:00 Uhr, mit besonderer Gestaltung für Kinder und Jugendliche); anschließend feiern wir die Vorabendmesse.
Mag. Katharina Grünwald BA MEd