Fastenzeit - Zeit des Umdenkens und der Vorbereitung
Als Kontrast zur ausgelassenen Zeit des Feierns im Fasching lädt die Fastenzeit uns wieder dazu ein, uns auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und zu uns selbst und zu Gott zu finden.
Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit
Mit dem Zeichen des Aschenkreuzes werden wir am Beginn der Fastenzeit an unseren eigenen Tod erinnert. Die Asche weist auf die Endlichkeit des menschlichen Lebens und die eigenen Fehler und Schwächen hin. Das wird auch durch die Worte des Priesters zum Ausdruck gebracht. Beispiele dafür sind "Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst." oder "Kehrt um und glaubt an das Evangelium!" Um die Asche für das Aschenkreuz zu gewinnen, werden die Palmzweige des Vorjahrs verbrannt, bevor die Asche vom Priester gesegnet wird. Das Kreuz schenkt uns Zuversicht im Glauben und die Hoffnung auf das ewige Leben.
Liturgische Besonderheiten in der Fastenzeit
Wir Christinnen und Christen sollen uns in der "österlichen Bußzeit" auf das Zentrum unseres Glaubens konzentrieren und jedes Jahr neu das Leben, Leiden und Sterben Jesu nachvollziehen. Die Evangelien der Fastensonntage beschreiben wesentliche Situationen aus dem Lebensweg Jesu. Die Zahl 40 weist in ihrer Bedeutung auf Erwartung, Vorbereitung, Buße und Fasten hin. So fastete auch Jesus 40 Tage lang in der Wüste, bevor der Teufel ihn in Versuchung führen wollte.
Geschichte und Bedeutung der Kreuzwege
Das Leiden unseres Bruders und Herrn Jesus Christus wird bereits seit dem 15. Jahrhundert auf diese Weise dargestellt. Seinen Ursprung nahm die Andachtsform in dem Brauch, im Rahmen von Wallfahrten im Heiligen Land die einzelnen Orte des Passionsgeschehens zu besuchen. Dieser wurde durch die durch Franz von Assisi geförderten Passionsandachten weitergeführt. Es bestand der Wunsch, die Geschehnisse auch fern von Jerusalem in Gedanken und im Gebet nachzuvollziehen. Wir Gläubigen der heutigen Zeit erleben im Kreuzweg das Auf und Ab, Kreuz und Quer unseres eigenen Lebens, welches von Jesus Christus auf die Mitte zentriert und zum Ziel gebracht wird.