Gründonnerstag

Geschrieben von Mag. Katharina Grünwald BA MEd am .

Gruendonnerstag
Jesus weiß, was ihm bevorsteht und geht dem Kommenden zwar, wie es sein Gebet am Ölberg ausdrückt, als Mensch mit Angst, aber zugleich auch sozusagen "erhobenen Hauptes" entgegen.
Im Evangelium wird der Weg Jesu als Liebe „bis zur Vollendung“ beschrieben: bis zum Äußersten seiner göttlichen und menschlichen Möglichkeit. Wahre, göttliche Größe kann offenbar erst vor der Hintergrund der tiefsten Erniedrigung aufleuchten.
 
Die Fußwaschung ist ein Symbol und Vorausbild für die dienende Liebe Jesu Christi, die in seinem Tod am Kreuz die Vollendung findet.
 
Am Gründonnerstag wurden früher die öffentlichen Sünder, die am Aschermittwoch aus der Gemeinschaft ausgeschlossen worden waren, aus ihrer Bußzeit entlassen. Sie waren die Weinenden, mittelhochdeutsch die Greinenden. Aus dem "Greindonnerstag" wurde später der "Gründonnerstag", wenn auch die Farbe Grün an diesem Tag ebenfalls eine besondere Rolle spielt. 
Nach dem Gloria schweigen Glocken und Orgel bis zur Osternacht; erstere werden durch Ratschen und Klappern ersetzt.
 
Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. 
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
 

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